AAA GV im Verkehrshaus
Die diesjährige Generalversammlung der Antique Airplane Association of Switzerland (AAA) fand am 7. April im Verkehrshaus Luzern statt. Die 51 anwesenden Mitglieder und ihre 22 Gäste nutzten die Gelegenheit, um die neue Ausstellung „Die Schweiz fliegt!“ zu besuchen. Den AAA-Mitgliedern wurden dabei einige zusätzliche „Leckerbissen“ geboten: Beim Starfighter gab Ludwig Fehler, ein ehemaliger Starfighter-Pilot der Deutschen Luftwaffe, breitwillig Auskunft über den legendären Kampfjet. Er hat über 1000 Stunden auf F-104 geflogen. Als ehemaliger Swissair-Kapitän sorgt sich Beat Ruf heute mit dem Fokker-Team um den Unterhalt der Flugzeuge im Verkehrshaus. Den AAA-Mitgliedern öffnete er das sonst durch eine Glaswand verschlossene Cockpit der Convair CV-990 Coronado HB-ICC. Darin fand sich AAA-Mitglied Bruno Fuhrer wie zuhause, arbeitete er doch als mitfliegender Mechaniker vor langer Zeit auf dem schnittigen Passagierjet bei Swissair. Nach einem geführten Rundgang durch die Ausstellung durften die AAA-Members die sonst für Besucher geschlossene Kabine und das Cockpit der Douglas DC-3 HB-IRN besuchen.
Die zuvor abgehaltene Generalversammlung stimmte allen Geschäften zu und entlastete den Vorstand. Derzeit vereint die AAA 642 Mitglieder, die 531 Flugzeuge betreiben. Der Vorstand setzt sich weiterhin aus Präsident Thomas Bitterlin, Jürg Dorninger (Vizepräsident), Andy Wimmer (Kassier), Christian Nicca (Events), Toni Soliva (Technische Belange) und Vince Fischer (Flyouts) zusammen. Gesucht wird noch ein PR/Website-Verantwortlicher, da Walter Kündig, der diese Aufgabe wahrnahm, im vergangenen Jahr leider verstorben ist. Als Revisoren wirken weiterhin Andi Schneeberger und Dominik Hürlimann.
Vince Fischer stellte die für 2018 geplanten Reisen vor: Vom 10. bis 13. Mai ist ein Ausflug der AAA-Flotte an die Ostsee vorgesehen. Die Sommerreise führt vom 19. bis 28. Juli ans Schwarze Meer, durch Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Serbien und Kroatien. Zudem gab es Infos zu einigen Schweizer Veranstaltungen im 2018: An der Airshow in Fricktal-Schupfart werden auch Warbirds wie Morane oder Sea Fury zu bestaunen sein. Für die AirThun haben sich bereits über 50 Flugzeuge angemeldet. Am gleichen Wochenende (1./2. September) findet auch das Oldtimer Classic in Hittnau statt, Anmeldungen sind noch bis am 1. Juni möglich.
Man habe auf europäischer Ebene in den vergangenen zehn Jahren viel für die Oldtimer- und Eigenbauflugzeuge erreicht, erwähnte Toni Soliva, der die AAA auf europäischer Ebene in der „European Federation of Light, Experimental & Vintage Aircraft“ vertritt. Eine neue „Basic Regulation“ sei bei der EASA in Arbeit. Bisher konnten die Piloten alle auf Annex II Flugzeugen geflogenen Stunden für die Verlängerungen ihrer EASA-Privatpilotenlizenzen anrechnen. Der EASA schwebt aber vor, dass fürs EASA-PPL nur Stunden auf EASA-Flugzeugen zählen sollen. Derzeit wird dieses „heisse Thema“ zwischen der EASA und den nationalen Aufsichtsbehörden diskutiert. Die AAA setzt sich natürlich vehement dafür ein, dass die Stunden auf Annex II Flugzeugen – welches viele Oldtimer sind – für die Lizenzverlängerung eingesetzt werden können.
Am Schluss der GV orientierte der Vorstand über die Absicht, dem Aero Club der Schweiz beizutreten. Die AAA wäre dann Mitglied des Motorflugverbandes MFVS, so wie heute bereits die Swiss Aerobatics Association, die Seaplane Association of Switzerland, die Gletscherflieger oder die Präzisionsflieger. Hauptgrund für einen Beitritt wäre die bessere Vertretung der AAA gegenüber den Behörden. Die darauffolgende Diskussion zeigte, dass es noch etwas Klärungsbedarf gibt, dafür bleibt auch noch Zeit, denn der Entscheid soll erst an der GV 2019 gefällt werden. Fotoreport Hansjörg Bürgi
8+9) Starfighter-Pilot Ludwig Fehler erzählte von seinen Erlebnissen mit dem Fighter und Bruno Fuhrer fühlte sich in der Coronado wieder wie zuhause.
10) Das Cockpit der Convair CV-990 Coronado HB-ICC, welche seit 1975 im Verkehrshaus ausgestellt ist.